“Politik ist etwas, was für menschliches Leben eine unabweisbare Notwendigkeit ist, und zwar sowohl für das Leben des Einzelnen wie das der Gesellschaft.” (Hannah Arendt)
Ich kandidiere für den Bundesrat – aus Überzeugung, aus Erfahrung und aus dem Wunsch, Politik lebendig, menschlich und mutig mitzugestalten.
Seit vielen Jahren engagiere ich mich politisch, sozial und zivilgesellschaftlich. Dabei habe ich stets das Ziel vor Augen, Räume für echte Teilhabe, Fairness und Transparenz zu schaffen. Jetzt ist für mich der Moment gekommen, diese Erfahrungen auf die bundespolitische Ebene zu heben. Ich kandidiere für den Bundesrat, weil ich daran glaube, dass Politik nicht nur verwalten, sondern vor allem gestalten soll. Dies mit Haltung, Verstand und Herz.
Seit 2015 setze ich mich als Bezirksrat und Klubvorsitzender der NEOS in Rudolfsheim-Fünfhaus für eine offene, urbane und chancengerechte Gesellschaft ein. In diesem vielfältigen Wiener Bezirk habe ich erlebt, wie wichtig es ist, Politik im Dialog mit den Menschen zu machen. Politik, die nicht von oben herab spricht, sondern zuhört. Politik, die mitdenkt und neue Wege möglich macht. Dabei hat sich mein Verständnis von politischer Arbeit als integrativer Gestaltungsauftrag geschärft, der Vielfalt nicht nur duldet, sondern lebt.
Der Bundesrat ist für mich kein Auslaufmodell, sondern eine ungenutzte Chance. Er ist ein demokratisches Instrument, das weit mehr sein könnte als bloße Durchlaufstelle für Gesetzesmaterien. Ich will mich dafür einsetzen, dass der Bundesrat zu einem Ort wird, an dem föderale Verantwortung ernst genommen wird. Deswegen trete ich ein für stärkere Transparenz, engere Verbindungen zu den Länderparlamenten und eine aktive Rolle im politischen Diskurs. Es braucht mehr Mut zur Reform, mehr Leben im demokratischen Gefüge und Persönlichkeiten aus mannigfaltigen Gesellschaftsbereichen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Meine Berufslaufbahn hat mich an viele Schnittstellen geführt: Als Sozialmanager und Führungskraft, als Pädagoge und Kulturarbeiter, als politischer Mensch mit Herz für jene, die zu oft übersehen werden. Ich kenne die Praxis, ich kenne die Systeme, und ich kenne die Menschen. Auch mein Studium in „Führung, Politik und Management - Political Management“, ergänzt durch zahlreiche Qualifikationen in Sozial- und Kulturarbeit, hat meinen Blick geschärft für das, was Politik im besten Sinne sein kann: eine Brücke zwischen Welt und Wandel.
Ich kandidiere, weil ich überzeugt bin, dass politische Räume mehr brauchen als Technokratie – sie brauchen Empathie, Mut und einen langen Atem. Ich will meine Perspektivenvielfalt, meine Integrationskraft und mein politisches Handwerkszeug einbringen – als Stimme, die verbindet statt spaltet, die zuhört statt zu polarisieren, und die auch in herausfordernden Zeiten nicht aufgibt.
Für mich ist die parlamentarische Arbeit im Bundesrat kein formales Pflichtprogramm. Sie ist ein Ort der Chancen für progressive Ideen, für föderale Balance, für ein Miteinander, das über Parteigrenzen hinausdenkt. Gerade jetzt, wo sich die Gräben in der Gesellschaft zu vertiefen drohen, braucht es Stimmen, die Brücken bauen. Zwischen Ländern und Bund. Zwischen Menschen und Institutionen. Zwischen dem Heute und dem Morgen.
Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Für NEOS und für eine Republik, die ihre demokratische Kraft nicht nur auf dem Papier, sondern im Herzen trägt.
Mittleres und Oberes Management
Betreuer von Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Beeinträchtigungen
Robert T.
Welche Reformen des Föderalismus sind in Österreich notwendig?
Thomas Soucek
Gesetzesvorlagen, die im Bundesrat zur Abstimmung vorgelegt werden, sind in den meisten Fällen von der Bundesregierung initiiert worden und vom Nationalrat abgesegnet worden. Wirst du daher alles bloß abnicken? Wie wirst du sonst deinen Einfluss in der Gesetzgebung geltend machen?
Martin Ségur-Cabanac
Offizielle Linie von NEOS ist, dass der Bundesrat abgeschafft und ein Einkammernsystem etabliert werden soll. Wie vereinbarst du die Rolle des/der Bundesratsabgeordneten mit dieser Position? Warum einen Posten annehmen, dessen Existenz NEOS grundsätzlich ablehnt?
Martin Ségur-Cabanac
Laut Regierungsprogramm gilt die Zusammenarbeit als beendet, "wenn im Plenum oder in einem Ausschuss [..] des Bundesrates von einer der Fraktionen vom gemeinsamen Vorgehen abgewichen wird." Wie willst du da gegen die "vorgegebene" Koalitionslinie auftreten, und eben nicht alles durchwinken?