Liebe NEOS,
auch für die kommende Wien-Wahl stelle ich mich der Wahl für die Bezirksvertretung in Döbling. Die letzten fünf Jahre hatte ich die Ehre zu lernen, wie wertvoll Kommunalpolitik ist. Man kommt mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt, von denen ich viel gelernt habe und deren Anliegen ich in die Bezirksvertretung oder auf andere Ebenen einbringen durfte. Ich habe viele Anrainer:innen kennengelernt, die erstaunlicherweise oft gemeint haben: endlich meldet sich mal jemand von der Politik. Wir NEOS seien bisher die einzigen gewesen, die sich dem Thema angenommen haben und persönlich bei den Anrainer:innen vorbeigekommen sind, um sie anzuhören. Aber so muss Politik doch eigentlich funktionieren - gemeinsam mit den Menschen, und nicht von oben herab!
Ich freue mich insbesondere, dass wir mein Herzensprojekt - das Döblinger Jugendparlament - umsetzen konnten und fand auch insbesondere den Prozess sehr interessant. Es ging nicht mehr nur darum, ein "NEOS Projekt" umzusetzen. Ich habe mich gemeinsam mit der zuständigen Organisation, die später auch das Pilotprojekt betreut hat und auch in Zukunft weiter betreuen wird, lange damit auseinandergesetzt, welches Format am besten dazu geeignet ist, dass die Jugendlichen und der Bezirk am meisten davon haben. Soll das Jugendparlament nur in den Schulklassen in Döbling stattfinden? Sollen die Jugendlichen im Bezirk durchgemischt werden? Sollen nur Schulen partizipieren, oder auch Schüler:innen, die in Döbling wohnen, aber in anderen Bezirken in die Schule gehen? Welche Formate sind machbar mit dem Budget, das uns zur Verfügung steht? Wie soll die Betreuung aussehen? Das Ergebnis des ersten Jugendparlaments war ein neuer Olympiapark - mit Hängematten, W-LAN, neuen Fußballfeldmarkierungen (von denen ich nicht bemerkt hätte, dass sie gefehlt haben - ein weiteres Argument dafür, dass die Stimmen gehört werden müssen, um die es geht. Und niemand weiß besser als die Jugendlichen, wie ein Park jugendgerechter gestaltet werden kann.
Als Klubobfrau darf ich an allen Kommissionen und Ausschüssen teilnehmen, dadurch habe ich ein breites Wissen über die Bezirkspolitik gewonnen. Ich war auch primär zuständig für den Austausch mit den anderen Parteien - wo ich viel über Verhandlungen gelernt habe. Ganz wichtig war für mich die Ausübung des freien Mandats. Natürlich haben wir uns als Klub vor jeder Bezirksvertretungssitzung getroffen und uns über die Anträge ausgetauscht, damit wir auf eine einheitliche Meinung kommen. Wenn wir aber keinen Konsens gefunden haben, war es mir wichtig, dass man nicht über die eigenen Grenzen geht und gegen die eigene Meinung stimmt. Das führte teilweise dazu, dass Anträge mit genau einer Stimme - von uns - angenommen oder abgelehnt wurden.
Für mich ist NEOS-Bezirksrätin sein nicht nur, liberale und nachhaltige Ideen im Bezirk für alle Döblinger:innen umzusetzen. Ich sehe meine Rolle als NEOS-Bezirksrätin auch darin, die Stadtpolitik zu beeinflussen. Wir dürfen keine top-down Organisation werden. Es sind die Bezirkrät:innen, die am meisten mit den Menschen in Wien zu tun haben und daher müssen auch unsere Gemeinderät:innen auf die Bezirke hören, wenn sie ihre Politik auf Landesebene machen. Und wir dürfen nicht blind allem zustimmen, was die Stadt- bzw. Landesregierung plant, nur weil wir auch in der Regierung sind.
Ich würde mich freuen, Döbling weiterhin mitgestalten zu können und hoffe auf euer Vertrauen.
Liebe Grüße
Evelyn
Assistenz vom Extremismusforscher Peter Neumann
Wien-Wahlkampf 2020
International Officer, danach stv. Vorsitzende