Liebe Kolleg*Innen, sehr geehrte politisch Interessierte,

Unsere liberale Demokratie kränkelt.
Seit meiner Entscheidung 2021 Mitglied unserer Partei zu werden, kann man den kontinuierlichen Verfall des politischen Diskurses mitverfolgen. Das ist kein isoliertes Wiener Phänomen, sondern bedauerlicherweise ein globales.

Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig unsere Grundwerte nicht aus den Augen zu verlieren, nicht von Anderen diktieren zu lassen, was die "neue Normalität" sein soll, aber vor allem, weiterhin zuversichtlich auf eine nachhaltigere, liberale Zukunft hinzuarbeiten.
Gerade die Bezirksvertretung sollte hierfür eiener der wichtigsten Ort sein. Wir sind nah an unseren Mitbürgern, können ihnen als Anknüpfungspunkt zur funktionierenden Demokratie dienen und besonders in turbulenten Zeiten darauf hin arbeiten, dass die Gräben unserer Gesellschaft nicht noch tiefer werden. Aus diesem Grund kandidiere ich für die Bezirksvertretungswahl.

Zu meiner Person:
Ich bin 30 Jahre alt, geboren inmitten einer der letzten europäischen Urwälder im schönen Transsilvanien, und seit meinem 3. Lebensjahr in Wien. Habe Architektur studiert, brenne für Stadtentwicklung, Kunst und den Erhalt unserer Natur.
Als Sohn einer Mutter der Nachkriegsgeneration, sowie eines Vaters, der einst vor dem sozialistischen Regime Ceausecus geflohen ist, und die zusätzlich als ungarische Minderheit inmitten einer gespaltenen Gesellschaft aufwuchsen, wurde ich früh mit Werten konfrontiert, die mich heute noch begleiten.
Selbstbestimmung, Verantwortungsbewusstsein und ein starker Gerechtigkeitssinn wurden mir quasi in die Wiege gelegt. Zwar habe ich mein politisches Interesse erst zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt und der Wunsch aktiv zu werden ist erst durch die Ibiza-Affäre entbrannt, jedoch ist die Resilienz, sich nicht von solchen Menschen erneut auszunutzen und unterdrücken zu lassen, wie einst meine Eltern, umso stärker. Ich möchte zum wehrhaften Teil der Demokratie gehören, eine Community fördern, die den extremistischen, ideologischen Strömungen einhalt gebieten wird.

Im Bezirk möchte ich auch weiterhin zu den Themen Stadtentwicklung, Bezirksentwicklung, Klimawandelanpassung und Nachhaltigkeit, sowie der Kunst und Kultur, vorallem bezogen auf unser Jugendangebot tätig werden. Architektur und Politik sind untrennbare Aspekte unseres Zusammenlebens, daher will ich mein erlerntes Wissen unserer Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Nachdem ich bereits seit mehreren Jahren das Bezirksteam im 21. unterstütze, ist für mich daher der nächste logische Schritt die Rolle als Bezirksrat. Radwegekonzepte, Neugestaltung verschiedener Straßen, wie etwa die Verkehrsberuhigung der Rußbergstraße in meiner Heimat Strebersdorf, Mikroklimatische Anpassungen wie Grüngleise oder die Schaffung von verschatteten Grätzloasen sind alles Maßnahmen die ich weiterhin mithilfe der Bewohner realisieren möchte. Auch ist mir das dürftige Kulturangebot für unsere Jugend und junge Erwachsene über der Donau ein Dorn im Auge. Ich möchte hier Beziehungen zu den verschiedenen Communities und Stakeholdern aufbauen, um zu prüfen, wie man das Café und Clubangebot in Transdanubien weiter fördern könnte und würde gerne ein kreatives, urbanes Angebot für unsere jüngeren Generationen schaffen, sei das in Form von Graffiti- und Streetart-Kursen im öffentlichen Raum, oder Vereinen, die hier Förderungen verdienen.

Partizipation ist unser wichtigstes Tool um unseren Mitbürgern den Bezug zu ihrer gelebten Umgebung zu geben, Verantwortung und somit auch emotionale Bindung zum Bezirk, zur Demokratie zu geben. Ebenfalls müssen wir ans unserer Fehlerkultur arbeiten, das ständige linsen auf Wählerstimmen lähmt unsere Politik. Stattdessen sollten wir eine Form der resilienten Evolution anstreben, bei der Fehler im Prozess akzeptiert und kritischer Diskurs gefördert wird. Nur so können wir laufend die Entwicklung unserer schönen Stadt adaptieren und den besten Weg in die Zukunft finden. Gerade beim Thema Mobilität wird es ganzheitlich akzeptierte Lösungen brauchen.

Zu guter Letzt geht es mir schlichtweg darum möglichst viele Menschen mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung anzustecken. Ein Feuer in ihnen zu entzünden, das den Mut und das Selbstbewusstsein entstehen lässt aufzustehen und die eigene Zukunft zu gestalten. Denn wenn man sich ansieht, was für Akteure aktuell den politischen Diskurs am lautesten bestimmten, müssen wir alle ein wenig lauter werden.

Derzeit gibt es keine beantworteten Fragen.