"Die Sicherheit eines Lebens in Würde, Glück, Menschenrechte, das ist doch seit Auschwitz ein ewiger Anspruch, oder? [...] Nie wieder – das ist Europa!”
Mit diesen Worten zieht Robert Menasse den Schluss, wir –Europa– seien die Moral der Geschichte. Und wahrhaftig: Die Europäische Union ist eine direkte Konsequenz der Shoah und der Entmenschlichung des Menschen, ein Mahnmal für Frieden und die unantastbare Würde des Menschen; und diesem Anspruch wurden wir halbwegs gerecht. Bis zum 7. Oktober – und allem, was folgte.
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Zum Torah-Freudenfest am Vorabend noch mit der Heiligen Schrift in der Synagoge getanzt, wachten wir mit dem größten Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust auf. Ein kurzer Moment der Bestürzung in Europa. Doch folgen sollte ein Aufflammen des schlummernden Antisemitismus, ein Wiedererwachen des 20. Jahrhunderts. Und so müssen wir uns nun 80 Jahre nach dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte fragen: Haben wir nichts gelernt?
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Werden wir unserem Anspruch gerecht, wenn Personen jüdischen Glaubens ihren Davidstern nicht offen tragen können, wenn israelische Fahnen heruntergerissen werden, jüdische Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert werden, wenn man nicht der Mensch sein kann, der man ist?
Das ist jedenfalls nicht das Europa, in dem ich leben möchte. Es ist nicht das Europa, von dem ich träume. Und so halte ich dagegen, unterstütze umso aktiver die Aktivitäten meiner Gemeinde wie den Familienshabbat mit den ganz Kleinen, trage meine Kippah selbstbewusst auch nach dem Verlassen den Tempels und fasse den Mut, der zu sein, der ich bin. Ein Anspruch, der für alle zu gelten hat – für die jüdische Bevölkerung, die LGBTIQ* Community, jeden. Denn am Ende sind wir alle Europäerinnen und Europäer, sowie vor allem eins: Mensch.
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Als Bezirksrat in Wien-Mariahilf lebe ich den europäischen Spirit auf lokaler Ebene, als Lehrer gebe ich mein Bestes, ihn an die nächste Generation weiterzugeben. Auch als International Officer der JUNOS hielt ich auf EU-Ebene stets die föderale Fahne hoch und international –unter anderem als Wahlbeobachter in Aserbaidschan– die europäischen Werte, ebenso während meiner Tätigkeit am Balkan.
Es sind jene Werte, die es auch in einer endlich zu schaffenden und wahrhaft europäischen Außen- und Sicherheitspolitik ohne Vetorecht einzelner Staaten zu verteidigen gilt. Im Agressionskrieg Putins gegen die Ukraine spielt die EU aktuell kaum eine Rolle, hinsichtlich der Lage in Nahost schafft man es nicht, sich klar und einheitlich zu positionieren. Doch ich glaube daran, dass Europa das kann: Die EU wird die Ukraine, wenn die Zeit reif ist, mit offenen Armen aufgenommen haben. Die EU wird sich klar zum jüdischen Staat und dessen Sicherheit bekannt haben und beim Aufbau eines friedfertigen palästinensichen Staates beteiligt haben. Die EU kann Weltpolitik!
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Hierfür möchte ich kämpfen, unsere europäischen Werte –Toleranz, Demokratie, Gleichberechtigung, Frieden, Menschlichkeit– in Europa und der Welt. Hierfür bitte ich um Euer Vertrauen: für ein respektables liberales Ergebnis, für ein starkes Zeichen für all das, wofür wir stehen, und dafür, eine Stimme für Mut und Hoffnung zu sein und damit die Welt Schritt für Schritt zu einem besseren Ort für uns alle zu machen – denn Nie wieder ist heute! לאירופה ולחיים
Karl Heinz
Liebe Kandidatinnen und Kandidaten, ich habe nur 3 Fragen, die sehr schnell beantwortbar sind. 1) Wieviele Geschlechter gibt es? 2) NATO oder Neutralität? 3) Milei oder Massa? Herzlichen Dank im voraus für eure Antworten und viel Erfolg bei der Kandidatur.
Maximilian
Klimaschutz sollte ein wichtiges Ziel der EU sein. Wie würdest du deinen Lebensmittelpunkt wählen um dem auch als Einzelperson gerecht zu werden? Stichworte: Private und berufliche Flugreisen, CO2-Reduktion
Manuel Boka
Werte Kandidatinnen und Kandidaten, wie steht ihr zu den beiden folgenden Zukunftsfragen? 1. Wie seht ihr Atomenergie zur Stromerzeugung? 2. Was sind eure Konzepte für Grenzschutz, Asyl und Migration?
Daniel Philipp Spichtinger
Liebe Kandidat:innen, zwei konkrete Fragen: 1) in welchen 2 Ausschüssen des Europaparlament würdet ihr sitzen wollen, und warum? 2) würdet ihr einer Wiederwahl von Präsidentin von der Leyen (sollte sie kandidieren) zustimmen? Warum oder warum nicht?
Markus Hofer
Lieber Rüdiger, freut mich, dass Du Dich als Kommunalpolitiker der Vorwahl stellst. Welche Themen aus der Gemeindearbeit denkst Du sind für europapolitische Fragen am relevantesten?
Lukas
Liebe Alle, Die Vorwahlliste ist sehr kompetitiv deshalb die Fragen: Welchen Listenplatz strebst du an? Pluspunkte meinerseits wenn klare Zahlen kommuniziert werden und nicht nur möglichst weit oben 😉 LG