Die Motivation, mich politisch zu engagieren, trage ich schon seit Jahren in mir. Als ich vor etwa drei Jahren wieder nach Österreich zurückkehrte, war dies unter anderem mit dem Ziel verbunden, mich aktiv in der österreichischen Politik zu engagieren.
Mir wurde jedoch schnell klar, dass ich nach acht Jahren in Deutschland das politische System in Österreich aus der Ferne nicht in seiner ganzen Tiefe erfasst hatte. Aus meiner anfänglichen Motivation entwickelte sich rasch Frust. Der Umgang mit politischer Verantwortung und die landestypischen Eigenheiten, geprägt durch eine lange Historie von Freunderlwirtschaft und medialer Einflussnahme, haben mich zutiefst beunruhigt und zeitweise sogar entfremdet.
In den vergangenen drei Jahren in Österreich habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich intensiv mit der politischen Kultur des Landes auseinanderzusetzen. Das aktuelle Zeitgeschehen konfrontiert uns als Gesellschaft mit neuen Herausforderungen, die nicht mit den bisherigen Verursachern und Systemerhaltern zu bewältigen sind.
Als jemand, der seit fast zwei Jahrzehnten in der Privatwirtschaft im Bereich Kommunikation tätig ist, bin ich es leid, Dinge so hinzunehmen, wie sie präsentiert werden. Die Rhetorik ist oft mangelhaft und die wahren Probleme werden verschleiert, verschwiegen oder ignoriert.
Ich kann und will nicht länger tatenlos zusehen, wie sich ein ganzes System mehr mit sich selbst und seiner Vergangenheit als mit unserer gemeinsamen Zukunft beschäftigt. Ich will nicht akzeptieren, dass das aufstrebende Europa meiner Jugend destabilisiert und demontiert wird.
Ob in der Innenpolitik oder auf der geopolitischen Bühne, es braucht mehr Denker, die unsere Gesellschaft als gemeinschaftlichen Organismus verstehen und diese Vision auch anderen verständlich machen können. Wir dürfen uns nicht mit Konflikten abfinden oder diese als Normalität hinnehmen.
In meiner Rolle als Chief Innovation Officer habe ich gelernt, stets das Vergangene und Gegenwärtige zu hinterfragen und daraus Erkenntnisse für neue, bessere Lösungen zu ziehen. Noch wichtiger ist es, diese Lösungen so zu kommunizieren, dass sie im Kopf meines Gegenübers Form annehmen und wir gemeinsam Neues erschaffen können.
Ein Beispiel dafür ist die Bedeutung eines vereinten Europas für unsere Zukunft.
Das folgende Zitat von Rutger Bregman beschreibt die Situation treffend:
„Das wahre Problem unserer Zeit ist nicht, dass es uns nicht gut ginge oder dass es uns in Zukunft schlechter gehen könnte. Das wahre Problem ist, dass wir uns nichts Besseres vorstellen können.“
Ich würde mich freuen, wenn ich die Chance erhalte, gemeinsam mit euch an einer besseren Zukunft zu arbeiten.
Marketing, Kommunikation & Innovation
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