Ein bisserl was über mich
Meine Eltern wuchsen in bescheidenen Verhältnissen auf und wollten vor allem, dass es mir einmal besser geht als ihnen. Prunkvoll war meine Jugend zwar nicht, doch Unterstützung habe ich auf meinem Lebensweg genügend erfahren. Nach der Volksschule ging es ins Gymnasium, und schließlich hielt ich auch meine Matura in den Händen. Daraufhin inskribierte ich mich fürs Lehramtsstudium. Denn aufgrund meiner eigenen Vergangenheit hatte ich mir nun auch vorgenommen, dafür zu sorgen, dass es anderen einmal besser geht. Und wie geht das am besten? Indem man Talente fördert, also insbesondere durch Bildung!
Aber unser Bildungssystem...
... hat bekanntlich seine Probleme - in der Elementarpädagogik, im Schulsektor, aber auch im tertiären Bereich. Doch während viele Diskussionen nur den Schulalltag betreffen (Braucht es Ziffernnoten? Ist das Smartphone in der Schule ein Problem?), wird über die Lehrer:innen-Ausbildung kaum ein Wort verloren. Denn Tatsache ist, schon hier läuft einiges schief! Der Aufnahmetest verdient seine Bezeichnung kaum und viele starten ins Studium, ohne die nötigen (insbesondere zwischenmenschlichen) Kompetenzen zu haben. Zudem spielt Didaktik im Uni-Lehrplan eine zu geringe Rolle. Was nutzt es einem, ein wandelndes Lexikon zu sein, wenn man dieses Wissen nicht weitervermitteln kann? Grundsätzlich bekommt man meines Erachtens nicht genügend Werkzeuge an die Hand, um später guten Gewissens im Klassenzimmer stehen zu können.
Warum erzähle ich das?
Weil es nur wenige Wochen Lehramt-Studium gedauert hat, bis ich begonnen habe, mich politisch zu engagieren. Und zwar bei der einzigen Partei und deren Jugendorganisation, für die Bildung ein echtes Herzensanliegen ist: NEOS und JUNOS. Es ging dann sehr rasant und ich bekam in den folgenden Jahren die Möglichkeit, mich in verschiedensten Funktionen zu beweisen (siehe Lebenslauf). Nicht immer lief da alles rund, keine Frage. Aber ich bin an den Herausforderungen gewachsen und konnte super viel dazulernen. Sogar bei manchen kleineren Fortschritten durfte ich - insbesondere in meiner Zeit als Studierendenvertreter - mitwirken. Und seit zwei Jahren bemühe ich mich, als Politischer Referent im Landtagsklub genau dasselbe zu tun.
Und jetzt gehts um die Landtagswahl!
Was in unserem Bundesland alles nicht passt, muss ich nicht vollumfänglich auflisten. Ob Bildung, Klima, Transparenz und Co.: Großteils wird auf der Stelle getreten. Und wäre NEOS nicht seit fast fünf Jahren im Landtag, würds wohl noch düsterer ausschauen. Gerade in der Elementarpädagogik war es NEOS-Nachdruck, der Verbesserungen möglich gemacht hat. Insgesamt kann man sagen: Auch wenn es in vielen Themenbereichen bestimmt noch eine Menge Baustellen gibt, ein paar sind aufgrund unserer Arbeit schon verschwunden. Trotzdem: Zu tun gibts noch genug!
Und da sind mir zwei Dinge besondere Herzensanliegen:
- Jugendbeteiligung: "Steirische Jugendliche reden auch 2023 mit!", so lautet die Überschrift auf der Webseite des Jugendlandtags 2023. Und ja, es ist großartig, dass man eine Plattform hat, durch die Junge ihre Ideen einbringen können. Es ist halt nur blöd, dass die vonseiten der Landesregierung niemand wirklich ernst nimmt. Die ausgearbeiteten Anträge der Jugendlichen hätten nicht einmal ihren Weg in den Landtag gefunden, hätte sich die Opposition nicht darum gekümmert. In den Gemeinden sieht es aber oft auch nicht viel besser aus: Die Beteiligungsprogramme des Landes werden dort kaum bis nicht beworben. Dazu kommt, dass vor Ort meist ein Briefkasten, in denen Jugendliche ihre Wünsche deponieren können, das Höchste der Gefühle darstellt, was Jugendbeteiligung anlangt.
Deswegen brauchts endlich vernünftige Programme, die ein Mitwirken ermöglichen. Kein Alibi-Zeugs, dass das Ansehen der Politik bei Jugendlichen nur noch weiter beschädigt. Der Jugendlandtag muss seinem Namen endlich gerecht werden. Darüber hinaus wünsche ich mir Jugendgemeinderät:innen. Das heißt, dass eine Person in jedem Gemeinderat für die Jugendagenden Verantwortung bekommt. Diese soll dann einen direkten Draht zwischen Jugendlichen und der Gemeinde darstellen, aber auch eine bessere Kommunikation zwischen Gemeinde und Land ermöglichen. Das könnte einfach über die Gemeindeordnung geregelt werden und vor allem gibt es da auch schon ein Best-Practice-Beispiel: In Niederösterreich funktioniert dieses Modell seit Jahren nämlich wunderbar.
- Belebung der lokalen Zentren: In meinem weststeirischen Heimatbezirk sieht es folgendermaßen aus: Jobs sind begrenzt, Weiterbildungsmöglichkeiten kaum vorhanden und wenn man seine Freizeit sinnvoll gestalten will, dann muss man eben woanders hinfahren. Findet nicht gerade ein Kirtag statt, dann erinnern die Stadtkerne eher an die Wüstenszenen aus alten Westernfilmen. Gleichzeitig werden so lange keine größeren Veränderungen gewagt, bis es eine Wahlschlappe gibt. Mittel- und langfristiges Denken, vor allem, was Chancen für Jugendliche und junge Erwachsene angeht, passen nicht in diese alte Denke.
Aber das muss nicht so sein! Selbst das Land Steiermark hat spät aber doch erkannt, dass sich langsam aber sicher etwas ändern sollte. Und so gibt es seit nun zwei Jahren einen sogenannten Ortskernkoordinator, der Gemeinden bei der Weiterentwicklung ihrer Zentren unterstützt. Definitiv eine gute Sache. Trotzdem muss man sich die Frage stellen, wie gut dieser Service angenommen wird. Und darüber hinaus wird das alleine nicht reichen. Ich wünsche mir deswegen ein proaktiveres Zugehen des Landes auf betroffene Gemeinden. Ich will, dass Entwicklungskonzepte tatsächlich auch gemeinsam mit Bürger:innen gestaltet werden und dass schlussendlich die Lebensqualität aller davon profitiert und nicht nur die gewisser Klientel!
Was mir aber genauso wichtig ist:
Wieder Leute auf unser tolles Vorwahl-System aufmerksam zu machen! Es gibt weit und breit keinen so demokratischen Listenerstellungsprozess und deswegen hat der einen noch höheren Bekanntheitsgrad verdient! Jedenfalls werde ich am Wettbewerb ergebnisunabhängig meinen Spaß haben und den wünsche ich all den anderen Kandidat:innen ebenfalls! 😀
Gabriel Heribert Gosch
Gemäß der aktuellen Daten der ÖROK-Regionalprognose werden 9 der 13 steirischen Bezirke bis 2050 (massiv) an Bevölkerung verlieren. Im Bundesländervergleich belegt die Steiermark hierbei den vorletzten Platz. Welche Konzepte schlägst du vor, um dieser demographischen Abwärtsspirale entgegenzuwirken?
Julian Marc Zach
Liebe Kandidat:innen! Viele von euch erwähnen in ihrem Profil, dass ihnen ein besseres Gesundheitssystem ein Anliegen sei… Deshalb interessiert mich: Welche Maßnahmen würdet ihr im Landtag setzen, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern? Wie steht ihr zum geplanten Leitspital in Stainach? Danke!