Eine starke Stimme für Innovation!

Vor einigen Jahren habe ich den Schritt in die IT und in die Ferne gewagt. Obwohl mich Technik und IT immer schon gereizt haben, hat es doch einiges an Mut gebraucht, um den Schritt vom Lehrerinnenjob hin zu einem Weg in der IT Branche zu wagen. Was mich damals und heute antreibt ist die Neugier und Freude Dinge zu verbessern.

Im Zuge meines Masters im Bereich Public Sector Innovation and eGovernance konnte ich gleich an drei Universitäten in drei verschiedenen Ländern studieren. Am wichtigsten waren meine Erfahrungen und die Eindrücke aus meiner Zeit in Estland. Dort, wo digitale Lösungen für die breite Bevölkerung das Leben einfacher machen und viele Politikerinnen und Politiker gerne einen Besuch abstatten, um Best Practices und Ideen mitzunehmen.

Als ich also nach meinem Studium aus Estland zurückgekommen bin, voller Ideen und vor allem Motivation, hat mich die Realität in Österreich doch schnell wieder eingeholt. Digital heißt oft immer noch, dass Formulare zum Download bereitstehen, nur um später erst recht ausgedruckt und zu den jeweiligen Ämtern gebracht werden zu müssen (eine Möglichkeit zu faxen sollte nicht das Fortschrittlichste sein). Es heißt, dass die eigenen Daten bei öffentichen Stellen immer und immer wieder eingetippt werden müssen. Und vor allem heißt es, dass veraltete Prozesse lieber beibehalten werden, weil es ja schon immer so war.

Aber ich weiß: das geht besser!

Bürokratie abbauen: Prozesse neu denken

Heutzutage ist es technisch möglich, nahezu alle Dienstleistungen bequem von der Couch aus zu erledigen. Warum nicht auch alle, die den öffentlichen Bereich betreffen?

Es ist an der Zeit, Innovation zu fördern und damit unseren Wirtschaftsstandort zu stärken, um nicht noch weiter abgehängt zu werden. Ein gutes Beispiel ist die Unternehmensgründung. Während hierzulande groß verkündet wird, dass es mittlerweile statt 28 Tagen nur mehr 14 Tage dauert ein Unternehmen zu gründen, dauert es in Estland lediglich wenige Minuten.

Österreich hat ganz viel Potential und große Expertise – es fehlt nur wie so oft der Mut zur Veränderung. Die Digitalisierung muss über die bloße Online-Abbildung physischer Prozesse hinausgehen. Vielmehr müssen Prozesse vollkommen überarbeitet, vereinfacht und benutzerfreundlicher gestaltet werden. Nur so können wir den vollen Nutzen aus den neuen Technologien ziehen und unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken.

Ich möchte mich für einen effektiven Bürokratieabbau und ein radikales Neudenken von Prozessen einsetzen. Damit jeder die Chance hat, seine Visionen schnell und einfach von der Couch aus in die Tat umzusetzen, statt von Papierchaos überwältigt zu werden.

Innovationshub Österreich: Neuen Ideen eine Chance geben

Während meiner Zeit in der EU-Kommission im Kabinett von Executive Vice President Margrethe Vestager konnte ich aus erster Hand erleben, wie entscheidend Innovationskraft im Wettbewerb ist. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und Digitale Wallets spielen dabei eine zunehmend wichtigere Rolle. Auch durch meine internationale politische Erfahrung - u.a. in leitenden Positionen - habe ich mir ein breites Verständnis der europäischen Digitalpolitik angeeignet. Diese ist oft die Basis für die nationalen Implementierungen und genau deswegen essentiell zu kennen, um konstruktive Visionen für die österreichische Digitallanschaft zu präsentieren.

Für mich ist klar: Wir dürfen den Fortschritt nicht verschlafen und müssen massiv auf Forschung und Entwicklung in diesen Bereichen setzen. Österreich hat eine Fülle an talentierten, visionären Köpfen, die einen wichtigen Beitrag für unser Land und die Zukunft leisten. Die Politik muss aber endlich auch Vision beweisen! Statt den Großteil der Energie in Regulierungskonstrukte zu setzen (wobei der technologische Fortschritt immer schneller sein wird als die Regulatoren mitkommen), sollte unser Fokus der Förderung von sogenannten Sandboxes gelten. Wenn wir aber weitermachen wie bisher, besteht die dringende Gefahr, dass eben diese Talente abwandern, weil sie woanders mehr Möglichkeiten oder auch weniger Hürden vorfinden. 

Warum also nicht zum Beispiel mehr Sandboxes auf den Unis und Fachhochschulen ermöglichen und die Gründungen von Start-ups daraus fördern?

Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Österreich zum Innovationshub wird, wo neue Ideen eine Chance bekommen. Wo Talente ihre Träume verwirklichen können und händeringend gesuchte Fachkräfte nach Österreich kommen, weil es ihnen leicht gemacht wird.

Digitale Rechte sichern

Mit voranschreitender Digitalisierung sind auch die digitale Selbstbestimmung und Wahrung der Grundrechte immer wichtiger. Der digitale Raum ist kein rechtsfreier Raum! Unklare Rechtssituationen dürfen nicht von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden. Auch dürfen die Menschen online nicht zu gläsernen Bürgerinnen und Bürgern gemacht werden. Wir müssen uns dafür stark machen, dass die eigenen Daten in der eigenen Hand sind.

Ein wichtiger Schlüssel, neben der Einführung von Consent-Protokollen zur Datenübermittlung, ist hierbei wie so oft die Bildung. Hier muss auch der Staat Bewusstseinsbildung zum Wert und richtigen Umgang der eignen Daten vorantreiben und mit gutem Beispiel vorangehen.

Ich möchte mich dafür einsetzen, digitale Grundrechte zu sichern. Damit jeder und jede die eigenen Daten in der eigenen Hand hat und selbst entscheiden kann, wer darauf zugreift und was damit passiert.

Für all das und viel mehr möchte ich mich einsetzen und eine starke Stimme für Innovation sein. Damit neue Ideen eine Chance bekommen!