Wenn ich im Zuge meiner Tätigkeit als Abgeordneter in der Steiermark unterwegs bin, höre ich schon hin und wieder, dass wir NEOS abgehoben wirken. Dass wir lediglich die wohlhabende, bürgerliche Schicht im urbanen Raum ansprechen. Und ich kann das schon nachvollziehen, denn bis auf ein paar Ausnahmen sieht man uns selten bei Feuerwehrfesten, Kirtagen oder beim Maibaumaufstellen. Doch wenn wir die breite Bevölkerung von unseren Ideen überzeugen wollen, dann müssen wir sie auch dort erzählen, wo sich die Menschen aufhalten. Wir stellen den Anspruch die Partei der Mitte zu sein, also braucht es auch Vielfalt unter den Abgeordneten im Nationalrat.  

Ich bin seit 4,5 Jahren im Steirischen Landtag als Abgeordneter für NEOS tätig. Aufgrund meiner bisherigen beruflichen und vor allem politischen Tätigkeit kenne ich viele Anliegen der Steirerinnen und Steirer wie kaum ein anderer und konnte mir in den letzten Jahren ein starkes Netzwerk aufbauen. Daher kandidiere ich für die steirische
Landesliste bei den Nationalratswahlen.  

Ich wohne mit meiner Familie am Land, bin in unserer obersteirischen Gemeinde gut verankert und betreibe zusätzlich zu meiner Abgeordnetentätigkeit – zumindest während der Karenzzeit meiner Frau– als Gemeinderat unserer Marktgemeinde Pölstal Politik auch direkt an der Basis. Ich bin davon überzeugt, dass wir erst dann echte politische Veränderungen schaffen, wenn NEOS auch in den Gemeinden präsent sind. Durch meine Tätigkeit im Gemeinderat versuche ich hier eine Vorreiterrolle einzunehmen.  

Schon in meiner beruflichen Laufbahn stand immer das Gestalten und Bewegen im Vordergrund. Als gelernter Facharbeiter für Maschinenbau|Fertigungstechnik liegt es in meiner Natur Dinge zu erschaffen, Neues zu entwickeln oder zu verbessern. Durch meine Erfahrung im Vertrieb und im Handel konnte ich meine Stärken im aktiven Zuhören, Probleme erkennen und Lösungen anbieten enorm verbessern und umsetzen.  

Und genau diese drei Eigenschaften – aktives Zuhören, echte Probleme erkennen und Lösungsvorschläge anbieten – gibt es derzeit im politischen Diskurs nur mit uns NEOS. Die aktuell brennenden Fragen, wie Pensionen, werden von den anderen Parteien kaum angesprochen. Von echten realistischen und umsetzbaren Lösungsansätzen sind sie meilenweit entfernt. Anstatt hinzuhören, warum die Mittelschicht – also die arbeitende Bevölkerung – nicht mehr in der Lage ist, sich etwas aufzubauen, obwohl sie die Hauptsteuerlast trägt, wird in gewohnter Manier im Gießkannenprinzip versucht Brandherde zu löschen, wo schon längst ein Flächenbrand herrscht. Unseren
nächsten Generationen, unseren Kindern und Kindeskindern wird durch das unüberlegte und verantwortungslose Handeln ein Schuldenrucksack umgehängt, der nicht länger tragbar ist. Mein Bestreben ist es, Politik für die Menschen und nicht über die Köpfe der Menschen hinweg zu machen, selbst anzupacken um Veränderungen zu erreichen. 

Ich konnte in den vergangenen Jahren enorm viel über Politik lernen und dabei mein Wissen und meine Interessen immer wieder einbringen. Durch meine Erfahrungen als Vater, Ehemann, Unternehmer, Hobbybauer aber auch als Feuerwehrmann habe ich oft einen differenzierten Blickwinkel, der es mir erlaubt einem Problem aus
unterschiedlichen Richtungen zu begegnen. Vor allem meine Tätigkeit bei der Feuerwehr bringt es mit sich, auch in stressigen Situationen – wozu auch hitzige Debatten zählen – immer einen kühlen Kopf zu bewahren, fokussiert zu sein, im Team zu arbeiten und das Ziel niemals aus den Augen zu verlieren.  

Mit diesem Zugang gelang es mir einige wichtige Anträge im Steirischen Landtag umzusetzen und damit positive Veränderungen für die Steirer:innen zu erreichen. 

Vor allem das Thema Gleichstellung ist mir eine Herzensangelegenheit (schau dir dazu auch gern mein Video an). Ich bin der einzig männliche Frauensprecher der steirischen Parteien im Landtag. Als bekennender Feminist ist es für mich selbstverständlich gleich viel Care-Arbeit zu übernehmen wie meine Frau. Leider wird das Thema Gleichstellung - wenn überhaupt - nur oberflächlich behandelt und in letzter Zeit eher negativ in der Gesellschaft diskutiert (Stichwort: Gendern). Für echte Veränderungen braucht es den politischen Willen Chancengleichheit zu schaffen, der über reine Lippenbekenntnisse hinausgeht. Diese Chancengleichheit beginnt mit einem kostenlosen und flächendeckenden Kinderbildungsangebot ab dem 1. Geburtstag, damit sich Frauen nicht länger zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen. Ebenso notwendig sind ein faires und flexibles Karenzmodell und das automatische Pensionssplitting, um weiblicher Altersarmut endlich wirksam begegnen zu können.  

Flächendeckende kostenlose Menstruationsartikel, die Forderung für mehr Unterstützung bei der Erforschung und Hilfe im Kampf gegen Endometriose, die Rechte von Sternenkindeltern oder die Errichtung von weiteren Gewaltambulanzen sind nur einige wenige Themen, die ich in den Steirischen Landtag getragen habe. Echte Chancengerechtigkeit erfordert es, dass sich nicht nur Frauen für dieses Thema einsetzen, sondern auch Männer endlich Farbe bekennen. Daher werde ich auch weiterhin für Frauenrechte und echte Chancengerechtigkeit eintreten.

Denn die Zeit ist REIF für mehr Feminismus im Nationalrat, für echte Verbesserungen und Reformen.
 

Danke, dass du bis hierhin meinen Text gelesen hast.

Dein Robert Reif, der Bauer unter den Bobos 😉