Denke bitte an die aktuelle politische Lage in Österreich.
Halte kurz inne: Wie fühlst du dich?

Oft sind die ersten Gefühle, Gedanken und Worte, die ich als Antwort bekomme, wie folgt besetzt: Zukunftsangst. Gleichgültigkeit. Ungerechtigkeit. Hamburger mit Pommes?

Um ehrlich zu sein, geht es mir da ähnlich. Mein Heranwachsen wurde von hitzigen Diskussionen am Küchentisch und Streit aufgrund unterschiedlicher politischer Sichtweisen geprägt. Schon damals war es mir wichtig, mich für meine Haltung, für Visionen und für Ungerechtigkeit einzusetzen. Ich war ständig mit Gegenwind konfrontiert. Als ich 9 Jahre alt war, meinten zwei Mütter meiner engsten Freund:innen auf einer Kindergeburtstagsparty zu mir, ich sei aufgrund der kürzlichen Scheidung meiner Eltern kein guter Einfluss für ihre Töchter. Ich würde sie mit meinen Problemen von ihren schulischen Leistungen ablenken und könne so oder so nicht mehr “gesellschaftlich mithalten”. An diesem Wochenende habe ich weinend einen Satz in meinen Diddle-Block geschrieben: Ich bin kein Kind zweiter Klasse. Ich bin Kind!

Auch wenn sich das immer sehr schwer angefühlt hat, heute bin ich dankbar dafür, in einem Umfeld aufgewachsen zu sein, in dem regelmäßig die Fetzen geflogen sind und wir uns am nächsten Tag trotzdem aufrichtig in die Augen schauen konnten. Es hat mir gezeigt, dass man seine Haltung bewahren und einander trotzdem nah bleiben kann. Es hat mich gelehrt, zuzuhören und einander verstehen zu wollen. Und ich bin dankbar dafür, ständig unterschätzt worden zu sein: Es hat meinen Veränderungswillen und den großen Wunsch, auch anderen Hürden und Ungerechtigkeiten aus dem Weg zu räumen, entfacht. Es hat mich großherzig gemacht.

Denn, was wir in Zeiten der Ohnmacht und der hitzigen Debattenkultur tun müssen, ist genau das: Sich einander zuwenden und einander verstehen wollen. Wir müssen zusammenfinden, wenn andere versuchen, uns auseinander zu dividieren. Warum? Weil wir bei all den Herausforderungen unserer Zeit den Kopf nicht in den Sand stecken dürfen. Denn wir können so viel mehr sein, als nur Empfänger:innen & Verbreiter:innen reißerischer Nachrichten, geplatzter Träume und unüberwindbarer Stolpersteine. Wir können auch Multiplikator:innen fürs Gute, für Veränderung, für Chancen sein.

Ich stehe für einen bunten Strauß aus Verbundenheit, Entschlossenheit und Zuversicht! Wir müssen Menschen zu Wort kommen lassen, die nicht in Paragrafen, sondern aus ihren Erfahrungen sprechen. Wir müssen Frauenrechte hoch, Kinderstimmen laut und ihre Visionen groß halten. Denn jeder und jede von uns soll spüren, dass das Aufstiegsversprechen für alle gelten muss, unabhängig von sozialer Herkunft oder vererbter Bildungschancen. All das möchte ich mit offenen Armen und einem herzhaften Lachen tun, denn Politik muss sich nicht immer so schwer anfühlen.

In diesem Superwahljahr und darüber hinaus möchte ich mein Bestmögliches geben, Menschen mit gutem Gefühl zu begegnen. Ich möchte, dass Du & Ich mit gutem Gefühl unserem eigenen Leben gegenüberstehen. Mit gutem Gefühl in die Zukunft schauen. Mit gutem Gefühl in die Wahlkabine gehen und aktiv mitentscheiden. Mit gutem Gefühl sagen können, dass wir uns von der österreichischen Politik gesehen fühlen.

Das treibt mich an.
Doch alleine schaffe ich das nicht, denn es braucht viele für eine Stadionwelle, die vielleicht klein anfängt, aber Großes spürbar macht.

Diese Kandidatur richtet sich somit vor allem an DICH.
Sie ist eine Einladung, gemeinsam diesen Weg zu gehen. Sie ist eine Einladung, gemeinsam laut, bunt und bewegend zu sein. Sie ist eine Energiewende, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das parlamentarische Raumklima. Sie ist ein Zeichen für mehr Menschlichkeit, Offenheit und Zuversicht. Und sie ist ein Danke an meine Familie: die immer wusste, dass wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. Allen voran meiner Mama & meiner Schwester.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir durch harte Arbeit, Begeisterung und einer großen Portion Träume gemeinsam ein Österreich gestalten können, das uns allen entspricht und das Beste hervorbringt, was wir in uns tragen.

Halte noch einmal kurz inne: Legen wir los?
Legen wir los!